Gute Arbeit

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Und der Einsatz hat sich gelohnt: unser Projekt wurde Ende 2013 als Orgel des Monats Oktober der Stiftung Orgelklang ausgezeichnet!
Dass die bundesweit fördernde Stiftung unser Projekt überhaupt finanziell unterstützte, ist bereits als Bestätigung des künstlerischen und handwerklichen Gesamtkonzepts zu verstehen, unterstützt die Stiftung Orgelklang in erster Linie doch denkmalgeschützte Orgeln. Die Qualität der angekauften Karl-Schuke-Orgel und das überzeugende Versetzungskonzept, das wir in Zusammenarbeit mit Fachleuten entwickelt hatten, hat die strengen Auswahlkriterien der Stiftung dennoch bestanden und nun sogar zu der Auszeichnung „Orgel des Monats“ geführt.

Den Text der Pressemitteilung der EKD zur Wahl des letterschen Projekts zur „Orgel des Monats“ können Sie auf den Internetseiten der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) nachlesen.

Die Bauabschnitte im einzelnen

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© Musik in St. Michael

Nach dem Abbau am ursprünglichen Standort im Sommer 2013 wurde das komplette Instrument in die Werkstatt der Orgelbaurma Gebr. Hillebrand in Altwarmbüchen gebracht. Hier wurde jedes Einzelteil gereinigt, überprüft, repariert und wenn nötig neu angefertigt. Alle 2.229 Pfeifen wurden gereinigt und bearbeitet. Einige Pfeifen wurden für klangliche Korrekturen zweier Register neu gebaut. Das Regierwerk wurde komplett neu erstellt: Die Orgel erhielt eine moderne Setzeranlage zum Abspeichern von Registerkombinationen. Das Rückpositiv wurde um ein Register erweitert. Die Orgel erhielt ein Glockenspiel mit 39 gestimmten Schalenglocken, eine seltene, klangliche Besonderheit. Ebenso wurde die Tontraktur dahingehend umgebaut, dass nun auch das Fernwerk (aus dem Rückpositiv der alten Hammer-Orgel) vom Hauptspieltisch angespielt werden kann. Nachdem die vorbereitenden Arbeiten auf dem Westempore abschlossen waren, begann der eigentliche Aufbau der Orgel in der St.-Michael-Kirche.

Ortstermin
Abstimmung mit Architekt, Statiker, Orgelbauer und Gemeinde

In der St.-Michael-Kirche wurde die Westempore auf ihre „tragende Rolle“ hin untersucht. Die erforderlichen Arbeiten wurden mit einem Statiker abgestimmt. Die Emporenstufung im Orgelbereich und der Zugang zu den Plätzen auf der Empore werden dem räumlichen Bedarf des Instruments angepasst. Zugleich werden neue elektrische Leitungen zur Empore verlegt.

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Kirchenorgeln werden für einen konkreten Raum konzipiert und gebaut. Daher muss genau geprüft werden, ob ein vorhandenes Instrument überzeugend in einen neuen Raum passt. Größe, musikalische Stilistik, Architektur, Akustik, Statik und vieles mehr sind zu berücksichtigen.
Wenn das Konzept, wie in unserem Fall, allen Prüfungen standhält ist die Umsetzung einer Pfeifenor-gel für einen qualizierten Orgelbaubetrieb kein Problem.

Hammer-Orgel St. Michael Letter (RP1)_300

Zwei Drittel der Hammer-Orgel von 1957/61 wurden zurückgebaut. Das Rückpositiv, seinerzeit der erste Bauabschnitt und später der beste Teil des alten Instruments, wurde komplett überholt in das Gesamtkonzept integriert. Dabei wurden einige Stimmen klanglich überarbeitet und die Vox Humana 8‘ aus dem alten Hauptwerk ersetzt nun den bisherigen Terzian. Durch den Umbau hat das kleine Werk klanglich sehr gewonnen.
Das ehemalige Rückpositiv kann nun als Fernwerk von der Hauptorgel aus angespielt werden. Zusätzlich ist es über einen separaten, mobilen Spieltisch als eigenständige Chororgel nutzbar. Es bietet sich hervorragend für Andachten im Altarraum, als Begleitinstrument für Chöre und, gemeinsam mit der Hauptorgel, zur Darstellung von Kompositionen für zwei Orgeln an.